Die Waldenbucher Schule erhält einen Namen


Die Bronzebüste von Oskar Schwenk in der sogenannten Kleinen Aula der Eingangshalle in Bau 3 erinnert abseits des Schulgeschehens vielleicht noch manche Besucher an den Namenspatron. Kaum dass die Lehrer Auskünfte geben könnten über den Mann, der den Waldenbuchern doch so wichtig war, dass sie ihre Schule nicht nach Schiller oder Uhland benannten, sondern nach diesem, in Waldenbuch geborenen Mitbürger, mit einer Fabrik in Fellbach, der über den Lokalbezug hinaus nicht bekannt geworden ist.Waldenbuch war damals nicht reich. Für die Schule musste im Haushaltsplan an allen Ecken und Enden gespart wer-den. Da traf es die Waldenbucher sehr hart, dass der Staat seine Zuschüsse zum Schulbau erheblich niedriger ansetzte als erwartet worden war. Im April 1956 stellte der Bürgermeister dem Gemeinderat vor Augen, welche "ungeheure Folgen", sprich Finanzprobleme, Terminverzögerungen beim Schulneubau bedeuten könnten. Und er fügte hinzu "... es sei ihm aber nicht mehr gelungen, irgend einen Pfennig bei einem Kreditinstitut zu bekommen...".
Auch Herr Schwenk konnte zu keiner Bank verhelfen. Aber er stellte seinen privaten Hausbau zurück und überließ der Stadt Waldenbuch seinen gerade ausgelosten Bausparvertrag. So wurde eine Schuldenkrise vermieden. Freunde erkennt man in der Not. Zur Erinnerung daran wurde gleichzeitig mit der Schule auch die Straße, die am Grundstück `Schwenk´ entlangführte `Oskar-Schwenk-Straße´ genannt. Im Oktober 1956 war das Schulhaus, das heute Bau 3 heißt, fertig. Aus der Schuleinweihung wurde ein großes Fest.  Die vorgesehene "Bescherung" für die Schulkinder wurde vor Freude von 1 roten Wurst und 1 Brötchen auf "2 rote Würste und 1 Doppelwecken und 1 Lampion" verbessert, jedes aktive mitfeiernde Mitglied der Walden-bucher Vereine erhielt eine Flasche Bier. Die geladenen Gäste je 1 Mittagessen, ¾ l Wein und Rauchwaren im Wert von 1 DM. Bürgermeister und Gemeinderäte genehmigten sich gegenseitig je 1 Goldstück zur Erinnerung, und natürlich beschloss man dann zum Dank an den Ehrenbürger Oskar Schwenk, "... auch ihm ein solches Goldstück als Andenken zu beschaffen ...". So wurde das Geburtstagsfest der Oskar-Schwenk-Schule gebührend gefeiert.