Leseprojekt Antolin

Interaktive Leseförderung mit Antolin.

Neue (Lese)Motivation aus dem Computer:

das Antolin(lese)programm auch in der OSS!

 

Über Lesen und Leseförderung ist an dieser Stelle bereits manches gesagt worden, und dass die Leseförderung an der OSS einen hohen Stellenwert hat, ist bei uns sowohl hörbar als auch sichtbar, denn unser Ruf nach Lesepaten fand bei der Waldenbucher Elternschaft ein gutes Echo! Kaum ein Tag vergeht, ohne dass ganze Scharen von Müttern das Haus betreten, den Grundschulklassen zustreben, dort Gruppen von Kindern in Empfang nehmen und sich, mit Büchern bewaffnet, in eine der Lerninseln begeben, um dort mit Hänschen und Fränzchen zu lesen.

Mittlerweile können wir auf einen festen Patenstamm von 72 Müttern bauen, die die Deutschlehrer(innen) bei dem Versuch, aus den uns anvertrauten Kindern Mitglieder einer Lesegesellschaft zu machen, tatkräftigst unterstützen.

Wenn auf dem zweiten Elternabend einer unserer Klassen 1 im Mai  -  also noch v o r Ablauf des ersten Schuljahrs!!! - verkündet werden kann, dass alle Schülerinnen und Schüler der Klasse über ausreichende Lesefertigkeiten verfügten, so ist dies das Ergebnis vorausschauender Planung und bester Kooperation. Es ist der Erfolg gemeinsamer Anstrengung vieler In-stitutionen und Personen, u.a. die

a) der Erzieherinnen in den Kindergärten, die bereits im Vorschulbereich mit entsprechenden Förderprogrammen wichtige Grundlagen schaffen,

b) der Lehrkräfte der Schule, die diese Grundlagen durch ein intensives Lesetraining konsequent ausbauen,

c)  der Lesepaten mit ihrer individuellen Leseförderung

d)  der Damen aus der Stadtbücherei, die mit der Bereitstellung von Lesekisten für alle unsere Klassen und durch ihr Bemühen in der Bücherei wichtige Impulse setzen,

und last but not least

e)   der Stadt Waldenbuch, die die Bildung ihrer Kinder nicht als lästigen Kostenfaktor betrachtet, sondern als gute Investition in die Zukunft.

Ein ganz herzliches Dankeschön allen, die uns in unserem täglichen Bemühen um das (Bildungs)Wohl unserer Schülerinnen und Schüler so tatkräftig unterstützen!

 

Ob jemand ein Viel- oder Wenigleser ist, hat jedoch nicht nur etwas mit Lesefertigkeit (wer Schwierigkeiten hat, Wörter und Sätze zu erlesen, liest nicht gerne - sollte es aber tun, um seine Lesetechnik zu verbessern!) und Sprachverständnis (wer das Gelesene nicht versteht, liest nicht gerne - sollte es aber tun, um sein Weltwissen zu verbessern!) zu tun, sondern auch mit Motivation.

Die neuen Räumlichkeiten der Grundschule "gaben Bildung nicht nur neue Räume", sie schufen darin auch die Voraussetzung für einen Einsatz von Computerprogrammen im Unterricht, der nicht mehr gekoppelt ist an die Verfügbarkeit der beiden "offiziellen" Computerräume.

Neben den "Leihgaben", die wohlmeinende Lehrer und Eltern bereits in einige Klassenzimmer der Grundschule gestellt hatten, wurden jetzt die Klassen 2 - 4 mit 6 externen Computern, alle mit Internetzugang, ausgestattet, die ihnen ständig zur Verfügung stehen.

Mit ihnen aber kamen die Lernprogramme und - Antolin, ein Begriff, der für jeden etwas an-deres bedeutet: für den Schuletat EUR 150.-Jahresgebühr, für die Lehrerinnen und Lehrer die Beschäftigung mit Internet und Computerprogramm, für die Schülerinnen und Schüler Lese-motivation, für ihre Eltern die Hoffnung, ihre Sprösslinge auch außerhalb der Schule ans Buch zu bekommen, für die Stadtbücherei einen (hoffentlichen) Anstieg in der Buchausleihe, für die Schule aber ist es , nach Lesepaten und Klassenlesekisten, ein weiterer Schritt auf dem Weg zur "Leseschule".

Entwickelt wurde das Programm Antolin  von einem Lehrer der Volksschule Ruderting in Niederbayern und ging im September 2001 ans Netz. Es nutzt die Anziehungskraft des neuen Mediums auf Kinder aus, um diese zum Lesen zu (ver)führen, denn in seiner Datenbank sind unter www. Antolin.de für Kinder im Alter von 6 - 12 Jahren mehrere Tausend Jugendbücher erfasst und mit Fragen zum jeweiligen Text aufbereitet. Das Programm prüft via nternet die Kinder, ob sie ein Buch gelesen, aber auch , ob sie seinen Inhalt verstanden haben. Bei der Auswahl der Bücher liegt das Hauptaugenmerk auf den sog. Klassikern der Kinder- und Ju-gendbuchliteratur sowie ausgewählten Neuerscheinungen. Zahlreiche Freiwillige aus dem ganzen deutschsprachigen Raum arbeiten bei Antolin mit und haben mit ihren Ideen seine jetzige Form geschaffen; sie lesen Bücher und entwickeln die Fragenkataloge .

Der Erwerb der Jahreslizenz durch die Schule berechtigt die Lehrerinnen und Lehrer der Klas-sen 1 - 6 dazu, für ihre Klassen individuelle Schüler - und Klassenkonten anzulegen. Nach-dem der Schüler ein Buch gelesen hat, greift er per Passwort auf sein individuelles Internet-konto zu und ruft das eben gelesene Buch auf. Dieser Zugriff ist von jedem Computer - auch dem häuslichen! - aus möglich.

Zu seinem Buch findet er Fragen mit je drei möglichen Antworten. Richtige Antworten wer-den mit Pluspunkten gezählt, falsche ergeben Minuspunkte, Buch und Punktezahl werden auf dem Schülerkonto gespeichert. Schummeln ist kaum möglich, da die Fragen ein intensives Lesen voraussetzen.

Mit Antolin ist Lehrern, aber auch Eltern, somit ein funktionierendes Mittel in die Hand gege-ben, die Lektüre ihrer Schüler bzw. Kinder, aber auch ihr Leseverstehen, per PC zu verfolgen; Lehrer erhalten darüber hinaus eine detaillierte Übersicht über die Leseaktivitäten und Leseleistungen ihrer Klasse und die des einzelnen Schülers.

Mit der Bereitstellung von Hardware, Internetzugang und Programm ist die Schule einen wei-teren wichtigen Schritt gegangen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob und wieweit sich unsere Schülerinnen und Schüler durch das für manche von ihnen neue Medium und vor allem durch das Programm motivieren lassen.

Um noch einen zusätzlichen (Lese)Anreiz zu schaffen, wird uns die Stadtbücherei auch bei dieser Aktion unterstützen - "Antolinkinder" dürfen sich als solche in der Bücherei outen , sie erhalten einen besonderen Aufkleber auf ihrem Leseausweis und werden gesondert erfasst, was die Möglichkeit, besondere Leseleistungen auch entsprechend zu würdigen, erheblich steigert.

Sponsoren herhören: Prämiert werden kann alles - der Starleser ebenso wie die eifrigste Leseklasse oder das lesehungrigste "Bücherei"kind! Neben der Urkunde sollte ein kleiner Preis nicht fehlen! 

Antolin ist ein Medium,es hilft, fördert und unterstützt die Lesemotivation unserer Kinder - entlässt aber weder Lehrer noch Eltern aus ihrer Verantwortung, Kinder beim Lesen zu be-gleiten, sie immer wieder dazu anzuregen, nachzufragen, und Interesse an ihren Leseerlebnissen zu zeigen