Mit Kopf, Herz und Hand!

Praktizierter Umweltunterricht an der Oskar-Schwenk-Schule

Am 07. November 2013 wurde anlässlich der 650-Jahr-Feierlichkeiten der Stadt Waldenbuch  für jedes Jahrzehnt ein Baum gepflanzt. 65 Wildkirschenbäume (Prunus avium) bereichern die Vielfalt des Staatswaldes und tragen somit zur Reduktion von Co2 bei. Die Schülergruppen der 10. Klassen der Realschule in den Fächern Ethik und Mensch und Umwelt der Oskar-Schwenk-Schule zeichnen sich für dieses Projekt verantwortlich.
Kopf: Im Unterricht wurden das Verhältnis von Mensch und Natur und die damit verbundenen Probleme bearbeitet. Durch den Kontakt zu der Organisation "Plant for the Planet" entstand die Idee selbst Bäume zu pflanzen und dies im Jubiläumsjahr zu tun. Schnell wurde jedoch klar, dass man nicht einfach so in den Wald spazieren und irgendwohin Bäume pflanzen kann. Wir brauchten also Hilfe! Zum Glück wurden wir gleich von Anfang an vom "Forst BW" unterstützt. Herr Förster Schwartz a.D. organisierte eine Pflanzfläche nahe dem Grillplatz am Mammutbaum und war sofort bereit, mit seiner Nachfolgerin Frau Knorpp alles zu tun, damit einer Pflanzung im November nichts im Wege stand. Frau Knorpp besuchte die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld im Unterricht, um über den Wald, insbesondere "unseren" Wald, den Schönbuch, zu berichten.  Ihr Vortrag war sehr eindrücklich und wurde mit viel Interesse aufgenommen.
Herz: Der Plan, die Bäume im Vorfeld zu verkaufen, ging voll und ganz auf. Viele Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen, Eltern und Freunde der OSS kauften ein Bäumchen, das jetzt individuell mit einem Wunschnamensschildchen gekennzeichnet ist. Das Interesse war bei allen groß und je näher die Pflanzung rückte, desto mehr wuchs die Vorfreude, bald einen "eigenen" Baum im Wald zu besitzen.
Hand: Um richtig pflanzen zu können, muss man jedoch einige wichtige Punkte beachten. Damit am Pflanztag nichts schief gehen konnte, waren einige "wetterfeste" Schülerinnen und Schüler drei Tage vorher im Wald und ließen sich von Frau Knorpp und Herrn Fritsche zeigen, wie die Bäumchen in den Boden kommen. Sie wurden so zu "Baummentoren" und konnten bei der Pflanzung als Multiplikatoren ihre Aufgaben übernehmen und die Mitschüler instruieren. Das klappte vorbildlich!
Herr Bürgermeister Lutz pflanzte mit Hilfe von Schülern die erste Wildkirsche. Alle weiteren Bäume wurden ebenso fachgerecht eingepflanzt, mit Wuchsstäben, Pflanzhüllen und den Namenschildchen versehen. Jetzt heißt es abwarten, beobachten und pflegen.
Nach so viel Arbeit im nassen und dornigen Waldgelände, wärmten sich alle am Lagerfeuer auf und ließen sich die gegrillten Würste schmecken.
Eine rundum gelungene Aktion ging mit den Erkenntnissen zu Ende, dass man in der Gruppe etwas erreichen kann, dass wir alle zusammen für unsere Umwelt etwas tun können und wir gerne wieder zu unseren Bäumen gehen. Es ist vorgesehen, dass Schülergruppen der nächsten Jahrgänge die Wachstumskontrolle und die Pflege des Geländes übernehmen und so ihren Beitrag zur  Nachhaltigkeit im Unterrichtsalltag leisten. Frau Erhardt, Herr Fröschle und Herr Schmid vom Obst- und Gartenbauverein, Herr Ruckh als Umweltbeauftragter der Landeskirche BW und Herr Metzger, unser Schulleiter, waren vor Ort und machten, auch im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern, deutlich, dass dieses Engagement nicht nur einmalig sein sollte. So wurden Ideen ausgetauscht, um weitere Projekte auf den Weg zu bringen. Bedanken wollen wir uns bei allen interessierten Anwesenden aber vor allem ganz herzlich bei Frau Knorpp, Herrn Schwartz, Herr Schweitzer, Herr Fischer und Herr Adam vom Forst BW für ihre fachliche, pädagogische und sehr freundliche Unterstützung und natürlich bei allen Namensgebern der Bäume, besonders der Stadt Waldenbuch mit ihrem "FAIRwaltungsbaum"!