Raus mit der Sprache

ein Dichterwettstreit

Zum vierten Mal begleitete der Comedy-Dichter und Unterhaltungsprofi Helge Thun mit seinem Team unser Reim-Projekt. Die Theaterpädagogen Chrysi Taoussanis und Harald Kienzler wählten aus 93 abgegebenen Texten die Finalisten aus, die am 6. Mai auf den Brettern der Forumsbühne stehen durften, um vor vollem Haus miteinander in den Wettstreit zu gehen.
Bei den Dritt- und Viertklässlern hüpften, sangen, tanzten, gackerten Hühnerbande, Papageien und weiteres Getier über die Bühne. Die konkurrierenden Teams erhielten ihre Wertung durch die Applausstärke des Publikums, die HelgeThun seismographisch gefühlsmäßig-exakt erfasste.
Die Fünft- und Sechstklässler verkürzten Märchen, spitzten sie auf eine Pointe zu oder verlegten die Handlung in die Moderne. Und so mussten sich Frau Holle, Rapunzel und des Kaisers Söhne mit der Skateboardhexe, dem Drachen oder dem Teufel mit drei goldenen Haaren messen lassen.
Hass und Liebe fesselten die Dichter der Klassen sieben. Träume und Wünsche wuchsen in den Himmel, wurden zu Grabe getragen und beim Einen oder Anderen auch ins Happyend geführt.
In der Pause genossen die Gäste den Plausch miteinander, diskutierten über die gehörten Texte und tauschten sich über ihre persönlichen Wertungen miteinander aus. Die Klasse H7 hatte - wie an einem echten Theaterabend - für Getränke und einen Pausensnack gesorgt.
Der Poetry Slam mit offener Wertung wurde ab Klasse 8 aufwärts ausgetragen. Bei freier Themenwahl setzte sich Max Koppermann aus der R10c mit einem Gedicht über seinen Freund Fabi durch. Mit Fabi hatte er schon vor zwei Jahren den Dichterwettstreit der OSS gewonnen und war erfolgreich in Tübingen angetreten. Manuel Sessner malte den Zuhörern die "Zeichen der Zeit" mit einer überraschenden Pointe aus. Manuel und Max werden am 13. Juli im Sudhaus in Tübingen gegen die Sieger der anderen Schulen antreten.
Ohne die Musik wäre der Abend nur halb so schön gewesen. Die neu formierte "OSS-Bigband" unter der Leitung von Herrn Brischar und die Soloeinlagen von Mathias Bausch sorgten vor, zwischen und nach den Dichterauftritten für beste Unterhaltung. Das Ergebnis der vorbereitenden Probentage konnte sich hören lassen.
Unsere Kollegin Sabrina Voise hatte das Projekt hervorragend gemanagt und von den Probenplänen bis zum Gedichtheft an alles gedacht.
Ohne finanzielle Unterstützung kann so ein großes Projekt nicht stattfinden. Wir möchten uns bei der Waldenbucher Druckerei für die kostenlosen Farbdrucke und bei der Stiftung Kunst und Recht sowie bei der Kreissparkasse Tübingen für die Förderung des Schulprojektes "Raus mit der Sprache" herzlich bedanken.
Dabei gewesen zu sein ist alles. So manches neue Talent glänzte auf der Bühne, manches schimmerte auf und kann sich bis zum nächsten Mal noch weiter entwickeln.
K. Grafen