Die Klassen 2 a und 2c nehmen in diesem Schuljahr am Streuobstwiesenprojekt des Landkreises Böblingen teil. Einmal im Monat treffen wir uns mit unserem Naturpädagogen, Herrn Grimm, auf der uns zugeteilten Streuobstwiese am Hasenhof und lernen immer wieder etwas Neues: Im Oktober haben wir viele verschiedene Apfelsorten kennengelernt und dann auf unserer Wiese Äpfel eingesammelt und diese an Ort und Stelle zu Apfelsaft verarbeitet. Hat der gut geschmeckt!!! Ende November folgte eine Theoriestunde im Klassenzimmer. Wir erfuhren, was der Unterschied zwischen einer Wiese und einem Rasen ist, welche Baumarten auf der Streuobstwiese vorkommen können und welche Tiere dort wohnen und schlafen oder auch nur zu Besuch kommen. Im Januar, als alles verschneit war, beschäftigten wir uns mit Fuß- und Fraßspuren. Wir können nun unterscheiden, ob ein Rüde oder eine Hündin im Schnee eine Spur hinterlassen hat. Im März erkundeten wir, was nach dem langen Winter noch auf der Wiese zu finden war: leere Nussschalen, angefressene Apfel und Birnen. In einer Baumhöhle fanden wir sogar ein leeres Hornissennest.Am Donnerstag in der letzten Woche war es endlich wieder so weit! Wir wanderten zu unserer Streuobstwiese auf dem Hasenhof. In unseren Rucksäcken hatten wir Becherlupen und verschiedene Bestimmungsbücher und waren ganz gespannt, was uns nun im April auf unserer Wiese erwartete.Wir wurden nicht enttäuscht: Viele Wiesenblumen blühten nun: das Scharbockskraut, Gänseblümchen, Löwenzahn, Veilchen, Hahnenfuß, Spitzwegerich, Breitwegerich und noch einige andere. Auch einige Tiere waren schon unterwegs: vereinzelte Bienen und ganz viele Feuerwanzen. Ganz spannend ist immer, wenn unser Naturpädagoge, Herr Grimm, uns erklärt, woher viele Tiere oder Pflanzen ihren Namen haben. Das Scharbockskraut zum Beispiel war eine Heilpflanze gegen die Vitaminmangelkrankheit Skorbut. In früheren Zeiten gab es im Winter zu wenig Nahrungsmittel mit Vitamin C. Dadurch wurden die Menschen krank, zum Beispiel wurden ihre Zähne locker. Da waren sie dann ganz froh, als dann im Frühling das Scharbockskraut wuchs und sie wieder Vitamine zu sich nehmen konnten. Zum Schluss gab es wieder eine Überraschung: Herr Grimm hatte eingeweckte Kirschen in leckerem Saft mitgebracht. Wir sind jedes Mal erstaunt, was man alles aus den Früchten der Streuobstwiese machen kann und wie lecker das alles schmeckt.
