Suchtprävention an der Oskar- Schwenk- Schule

Schüler stark machen



Nach mehreren Vorfällen in der Schule, schien es nötig verstärkt suchtpräventiv zu arbeiten. Schulsozialarbeit und Schulleitung planten gemeinsam ein Präventionsprojekt. Verschiedenste Institutionen bieten Programme zur Suchtprävention an, aber nichts davon überzeugte uns, nichts war individuell an unsere Schüler anpassbar.
Außerdem wollten wir nicht in klassischer Art und Weise die Schüler über diverse Drogen und Suchtmittel aufklären und sie davor warnen, weil diese Aufklärung bereits im Unterricht geschieht und weil erwiesen ist, dass viele und genaue Informationen über Suchtmittel und ihre Wirkungen das Risko erhöhen, sie auszuprobieren.
Unser Ziel sollte vielmehr sein, das Selbstbewusstsein der Schüler zu stärken, sie stark zu machen um "Nein" sagen zu können, mit Gruppendruck umgehen zu lernen.
Die Schüler sollten sich selber besser kennenlernen, ihre eigenen Stärken und Schwächen herausfinden, darüber nachdenken, was es für Alternativen zum Drogenkonsum gibt und warum sie persönlich keine Suchtmittel brauchen.
Einige Lehrer der Oskar- Schwenk Schule haben eine Fortbildung mit dem Thema "Erwachsen werden" gemacht, wo genau diese Ziele auch berücksichtigt wurden.
In Zusammenarbeit mit diesen Lehrern und mit den Klassenlehrern der 6. und 7. Klassen wurde ein Konzept eines Suchtpräventionsprogramms erarbeitet, das genau unseren Wünschen entspricht.
Das Programm soll in allen 6. und 7. Klassen 2 Tage lang als Projekt durchgeführt werden. Dazu bildet sich jeweils ein Team aus der Schulsozialarbeiterin Frau Breuer, einem Lehrer der die Fortbildung besucht hat und dem Klassenlehrer. Dieses Team modifiziert das Konzept so, dass es den individuellen Bedürfnissen der jeweiligen Klassen entspricht. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist es möglich den Schülern das Thema mit verschiedensten didaktischen Methoden näher zu bringen, teilweise durch spielerische Elemente aufgelockert. Es werden sowohl Elemente aus der Fortbildung verwendet, wie auch erlebnispädagogische Übungen aus der Schulsozialarbeit, die den Schülern die Erfahrung von Gruppenzusammenhalt bieten.
2 Tage lang haben die Schüler die Möglichkeit ihre ganz persönlichen Fähigkeiten zu betrachten und zu erfahren, wie diese ihnen helfen können. Sie lernen durch Rollenspiele und Gruppenarbeit in riskanten Situationen richtig zu reagieren.

Das Projekt wird bis zum Ende des Schuljahres in allen 6 Klassen durchgeführt und war bisher sehr erfolgreich. Die Schüler zeigten einen sehr sensiblen Umgang mit dem Thema und konnten sich durch die vertrauensvolle Atmosphäre in der Klasse auf die intensive und persönliche Arbeit einlassen. Es zeigte sich, dass informative Inputs nur am Rande nötig waren und dass die Schüler viel dringender Verhaltensvorschläge, Persönlichkeitsstärkung und Selbstbewusstsein brauchen.

C. Breuer